Corporate Social Responsibility
Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) entstand in den 1980er Jahren. Er meint allgemein die (freiwillige) gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, die über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) herausgeht.
Zwei wichtige Definitionen liefern die Europäische Kommission: "CSR ist ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehung zu Stakeholdern zu integrieren" und das World Business Council for Sustainable Development: "Corporate social responsibility is the commitment of business to contribute to sustainable economic development, working with employees, their families, the local community and society at large to improve their quality of life". Da die Nachhaltigkeit als Modell aus den drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Sozialem verstanden wird, ist CSR Teil des Nachhaltigkeitsbegriffes.
Corporate Governance
Corporate Governance (CG) ist die Gesamtheit aller internationalen und nationalen für Unternehmen geltenden Regeln, Vorschriften, Werte und Grundsätze. Sie ist der Ordnungsrahmen für die Führung, Leitung und Überwachung von Unternehmen z.B. mittels Gesetzen, Richtlinien, Kodizes, Absichtserklärungen oder Unternehmensleitbildern. Während Nachhaltigkeit ein allgemein gültiges, breites Konzept von Zielen, Methoden und Maßnahmen beschreibt, so ist CG beschränkt auf die Funktionsweise der Leitungsorgane, ihre Zusammenarbeit und die Kontrolle ihres Verhaltens im Sinne dieser oder anderer Ziele.
Deutscher Nachhaltigkeitskodex
Im Jahr 2001 wurde erstmals der „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ berufen, dessen 15 angehörige Personen die Bundesregierung bei der Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen.
Der „Deutsche Nachhaltigkeitskodex“ stellt Empfehlungen des Rates und eine Dokumentation des "Multistakeholderforums" vom 26. September 2011 dar. Unternehmen, Kapitalmarktvertreter und die Zivilgesellschaft erarbeiteten den Kodex im Dialog mit dem Nachhaltigkeitsrat ohne Einfluss der Politik. Der Kodex stellt ein freiwilliges Instrument dar, das nach dem Prinzip "comply or explain" Empfehlungen macht für eine transparente Darstellung der unternehmerischen Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Wie auch der Deutsche Corporate Governance Kodex bietet der Nachhaltigkeitskodex Unternehmen durch öffentliche Kommunikation in Entsprechenserklärungen die Möglichkeit, auf Basis nichtfinanzieller Leistungsindikatoren die Nachhaltigkeitsleistungen bewertbar zu machen und somit Kapitalmarkt und Öffentlichkeit Transparenz über die Nachhaltigkeit zu liefern. Dem Kodex liegt dabei die Nachhaltigkeitsdefinition des Brundtland-Berichts von 1987 zugrunde.
Die Anforderungen des Kodex teilen sich auf in die Bereiche Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft und beziehen sich auf umfangreiche Berichts- und Offenlegungspflichten. Als Leistungsindikatoren für die Kodexerfüllung werden die höchsten Berichtsstandards von GRI (A+) oder EFFAS (Level III) herangezogen. Zum Stand März 2013 entsprechen 10 DAX-Unternehmen dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex durch Berichterstattung nach GRI A+ Level der Global Reporting Initiative.
Die Global Reporting Initiative (GRI) ist eine Non Profit-Organisation, die die Global Reporting Guidelines, ein standardisiertes Berichtswesen für Nachhaltigkeit und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren für Unternehmen und Organisationen, erarbeitet hat. Die Richtlinien sollen Transparenz herstellen bezüglich wirtschaftlicher, ökologischer, sozialer und politischer Leistung eines Unternehmens, um allen Stakeholdern die unternehmensinterne Nachhaltigkeitsleistung öffentlich zugänglich zu machen.