Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum - Neue Instrumente für die Stärkung der Ortsmitte kleiner Städte und Gemeinden
BüWoLand - Kleinstadtakademie
Gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen und städtischen Regionen zu schaffen und die Städte resilient zu machen, ist eine besondere Aufgabe der Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag formuliert ist: „Wir werden angespannte Situationen in Städten entlasten und den Auswirkungen des demografischen Wandels in ländlichen Regionen und strukturschwachen Städten entgegenwirken.“ Aufgrund dessen hat das Bundesinnenministerium mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die Entwicklung einer Kleinstadtakademie initiiert. Denn „Kommunen sind die Heimat der Menschen und das Fundament des Staates.“ Den über 2.100 Kleinstädten in Deutschland, mit mehr als 24 Millionen Menschen und damit 30 Prozent der Bevölkerung, kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie sind vielfältige Wohn-, Arbeits- und Versorgungsstandorte mit einer eigenen Urbanität und bieten ihrer Bevölkerung eine besondere, eigene Lebensqualität, Identität und Heimat. Für ihr Umland sind Kleinstädte meist besonders wichtige Kommunikations-, Entwicklungs- und Stabilisierungspole. Sie tragen wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei und sind tragende Elemente des deutschen Siedlungssystems. Sie stehen jedoch auch z.T. vor besonderen Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels, der wirtschaftlichen Herausforderungen, des Attraktivitätsverlustes und der hohen Erwartungen an den Lebens- und Wirtschaftsort.
Ziele und Inhalte
Ziel des Modellvorhabens in der Pilotphase der „Kleinstadtakademie“ ist es, die Zukunftsfähigkeit der Kleinstädte zu stärken, um die jeweilige Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsqualität zu gewährleisten und somit dem Ziel angestrebter gleichwertiger Lebensbedingungen näher zu kommen. Zudem soll dazu beigetragen werden, eine verstärkte politische wie wissenschaftliche Aufmerksamkeit für Kleinstädte zu erzeugen, denn traditionell sind Stadtforschung und der Blick der Gesellschaft in Deutschland überwiegend groß- und mittelstadtorientiert.
Die Pilotphase der Kleinstadtakademie verfolgt zwei Ziele: Einerseits sollen die Kleinstadtverbünde in den Modellvorhaben möglichst viele Lösungs- und Handlungsansätze für eine zukunftsfeste Kleinstadtentwicklung erarbeiten. Ziel ist also die Erarbeitung von Ideen und übertragbaren Ansätzen zur Stadtentwicklung von Kleinstädten, mit Kleinstädten und für Kleinstädte. Die beteiligten Kleinstädte Nieheim (NW), Vlotho (NW), Marienmünster (NW), Schieder-Schwalenberg (NW), Seehausen (ST) und Drebkau (BB)- sollen Beteiligungsvorhaben mit Hilfe unterschiedlicher Methoden und verschiedener Formate für die Stadtgesellschaft durchführen.
Andererseits haben Kleinstädte oftmals wenig Ressourcen und Handlungsspielräume, um sich mit verschiedenen Typen und Ausprägungen von Wandel und Transformationsprozessen auseinanderzusetzen und ihre Position in einer veränderten Welt zu finden. Aufmerksamkeit, Austausch mit anderen, Zeit und Mut für Experimente: All das, was für Innovationen und neue Ideen erforderlich ist, geht häufig im Alltagsgeschäft unter und soll Zeit und Raum in der Kleinstadtakademie bzw. den entsprechenden Modulen und Vorhaben finden. Daher steht im Zentrum der Modellvorhaben eine ergebnisoffene Herangehensweise mit vielfältigen Erkenntnissen und Impulsen für die Kleinstädte selbst und für die nachhaltige Konzeptionierung der Kleinstadtakademie.
Das Vorhaben ist als Projekt der Regionale „UrbanLand“ anerkannt und dient insofern auch als ein wesentliches Instrument für die zukunftsorientierte Entwicklung der polyzentrischen Region Ostwestfalen-Lippes. Aufgrund des Modellcharakters werden die Projekterkenntnisse auch weiteren Kleinstädten in OWL und darüber hinaus zur Verfügung gestellt.
Die Fachhochschule des Mittelstands begleitet dieses Projekt wissenschaftlich gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit dem InWIS.
Das FHM-Team
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