Klima- und Ressourceneffizienz in Gewerbe- und Industriegebieten
KREGI
Es wächst das Bewusstsein für die Bedeutung einer umfassenden Integration von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren im urbanen Raum. Die Konzeption und Implementierung nachhaltiger Gewerbe- und Industriegebieten spiegeln nicht nur einen Paradigmenwechsel in städtebaulichen Planungen wider, sondern sind auch Ausdruck eines ambitionierten Engagements für die Bewältigung globaler Herausforderungen. Wie lassen sich Gewerbe- und Industriegebiete möglichst ressourcen-schonend planen und umsetzen? Auf dieser Frage liegt das Hauptaugenmerk des neuen Projekts „Klima- und Ressourceneffizienz in Gewerbe- und Industriegebieten“ (Engl. Climate- and Resource Efficiency in Commerical Buildings and Industrial Zones) im Rheinischen Revier.
Ziele und Inhalte
Viele neue Wohngebiete im indeland sind bereits ressourceneffizient. Jetzt sollen auch bei Gewerbe- und Industriegebieten durch konsequente Ressourcen- und Klimaeffizienz viele positive Effekte für die Nachhaltigkeit erzielt werden. Im bundesweiten Pilotprojekt „Klima- und Ressourceneffizienz in Gewerbe- und Industriegebieten" (KREGI) erarbeiten Fachleute unter Leitung der Faktor X Agentur der indeland GmbH dazu einen beispielhaften Maßnahmenkatalog für neue Gewerbegebiete.
Das Projekt hat bundesweite Pilotfunktion. Bislang gibt es keinen Maßnahmenkatalog, mit dem kommunale Entwickler und Bauherren ein Gewerbe- oder Industriegebiet ressourcenoptimiert planen und betreiben können
Es wird ein umfassender Maßnahmenkatalog erarbeitet, der harte Faktoren zu Materialressourcen und weiche Faktoren wie die Mobilität innerhalb des Gewerbegebiets, die biodiversitätsfördernde Freiraumgestaltung oder soziale Faktoren wie die gemeinschaftliche Nutzung von Gebäuden umfasst. Alle potenziell sinnvollen Faktoren werden in einer Matrix erfasst und mit Punkten gewichtet. Interessierte Kommunen können anhand dieses Katalogs eine Mindestpunktzahl festlegen, die Unternehmen erreichen müssen, wenn sie sich in ihrem ressourcen- und klimaeffizienten Gewerbe- oder Industriegebiet niederlassen wollen. Dieser Maßnahmenkatalog soll in drei Mustergewerbegebieten in Inden, Eschweiler und Langerwehe im Praxistest erprobt werden.
Im Rheinischen Revier endet bis 2030 die Kohleförderung in den letzten drei Tagebauen Inden, Hambach und Garzweiler. Bis dahin müssen neue Arbeitsplätze in der Region entstehen. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, sollen neue Gewerbe- und Industriegebiete von vornherein ressourcen- und klimaschonend geplant werden. So schafft man beste Voraussetzungen, um Unternehmen langfristig anzusiedeln und zu halten.
Der Maßnahmenkatalog mit seinem Punktesystem, seinen Vorgaben und Indikatoren wird bundesweit einmalig sein. Er kann in allen Regionen Deutschlands auf die klima- und ressourcenfreundliche Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten angewendet werden. Der Ansatz geht weit über bestehende Konzepte hinaus. Er betrachtet nicht nur den Energieverbrauch während der Nutzungsphase der Gebäude, sondern auch die Ökobilanzdaten der für den Bau verwendeten Materialien und welche Ressourcen, Energie und Treibhausgase vor der Nutzungsphase verbraucht oder emittiert werden.
Das FHM-Team
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