Europäischer Tag der Logopädie: FHM macht auf die Bedeutung der Logopädie aufmerksam
Anlässlich des Europäischen Tags der Logopädie am 6. März rückt die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) die Relevanz der Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapie in den Fokus der Öffentlichkeit.

In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Die Sprachumgebung von Kindern bereichern“, wodurch die entscheidende Rolle eines sprachreichen Umfelds für die Sprachentwicklung betont wird. Der Deutsche Verband für Logopädie (dbl) stellt dazu das Motto „Spielen – entdecken – Sprache fördern! Ein sprachreiches Umfeld für jedes Kind“ in den Mittelpunkt, während der Deutsche Verband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs) mit „Hilfen für den Sprachaufbau: Die Sprachumgebung von Kindern bereichern“ auf die Bedeutung der sprachlichen Förderung hinweist.
Logopädie – Mehr als nur Sprache
Logopädie ist essenziell für Menschen aller Altersgruppen – ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf der frühkindlichen Sprachförderung. „Kinder lernen Sprache am besten im Spiel, durch gemeinsame Aktivitäten und im Dialog mit Erwachsenen“, erklärt Prof. Dr. phil. Marianna Hricová, wissenschaftliche Studiengangsleiterin Logopädie an der FHM. „Sprache ist der Schlüssel zur Welt – sie ermöglicht soziale Teilhabe, Lernen und den Aufbau von Beziehungen. Ein sprachreiches Umfeld ist besonders im frühen Kindesalter entscheidend.“
Die Fachhochschule des Mittelstands möchte an diesem Tag die Wichtigkeit einer sprachreichen Umgebung für die Sprachentwicklung von Kindern hervorheben und darauf aufmerksam machen, wie entscheidend eine gezielte sprachliche Förderung ist "Der Europäische Tag der Logopädie bietet eine wertvolle Gelegenheit, das Bewusstsein für die Bedeutung sprachlicher Förderung und die Rolle der Logopädie zu schärfen" betont Prof. Dr. phil. Marianna Hricová.
„Mit unserem dualen und berufsbegleitenden Studienmodell der Logopädie ermöglichen wir angehenden Logopädinnen und Logopäden eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Ausbildung“, ergänzt Prof. Dr. Konstantin Karanikas, wissenschaftlicher Standortleiter der FHM Bamberg. „Dieser Aktionstag ist eine hervorragende Gelegenheit, um die Bedeutung dieses wichtigen Berufs hervorzuheben.“
Weitere Informationen: https://www.fh-mittelstand.de/studiengang/logopaedie/
Drei Fragen an Prof. Dr. Marianna Hricová, wissenschaftliche Studiengangsleiterin Logopädie an der FHM
Frau Professor Hricová, Warum ist ein sprachreiches Umfeld besonders im frühen Kindesalter so entscheidend für die Sprachentwicklung?
In den ersten Lebensjahren ist das Gehirn für sprachliche Reize besonders aufnahmefähig, weshalb ein reichhaltiger Input essenziell ist. Sowohl die Qualität als auch die Quantität des sprachlichen Inputs spielen eine wichtige Rolle. Längsschnittstudien zeigen, dass die Menge und Vielfalt der gehörten Sprache langfristige Auswirkungen auf den Wortschatz und die Sprachverarbeitung haben.
Welche praktischen Tipps können Eltern und Fachkräfte nutzen, um die Sprachförderung von Kindern im Alltag zu unterstützen?
Eine qualitativ hochwertige Sprache sollte für Kinder nicht nur verständlich, sondern auch interaktiv, reichhaltig und gezielt fördernd sein. Eltern und Fachkräfte können durch kleine, aber gezielte Maßnahmen eine sprachförderliche Umgebung schaffen:
Alltagssituationen nutzen: Gespräche während gemeinsamer Aktivitäten wie Kochen, Einkaufen oder Spielen erweitern den Wortschatz.
Erweiterte Sprache verwenden: Statt nur „Das ist ein Hund“ zu sagen, könnten Eltern ergänzen: „Das ist ein großer brauner Hund mit lockigem Fell.“
Wiederholungen und Geduld: Kinder brauchen oft viele Wiederholungen, um neue Wörter zu lernen – dies sollte spielerisch und stressfrei erfolgen.
Offene Fragen stellen: Statt „Ist das Auto rot?“ lieber „Was siehst du auf dem Bild?“ oder „Wohin fährt das Auto?“
Bilderbücher interaktiv nutzen: Statt nur vorzulesen, sollten Erwachsene Fragen stellen, Erklärungen geben und mit dem Kind über die Geschichte sprechen.
Wenig Bildschirmzeit, viel reale Kommunikation: Direkte sprachliche Interaktion ist entscheidender als passiver Medienkonsum.
Soziale Interaktion fördern: Austausch mit anderen Kindern in Kita, Spielgruppen oder Freizeitaktivitäten erweitert die sprachlichen Fähigkeiten.
Wie wichtig ist die akademische Ausbildung für die Zukunft der Logopädie?
Die Akademisierung der Logopädie ist essenziell für die Weiterentwicklung des Berufs und stärkt die wissenschaftliche Fundierung der Therapie. Sie ermöglicht eine evidenzbasierte Praxis, fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit und eröffnet erweiterte Karriereperspektiven in Forschung, Lehre und Gesundheitsmanagement. Zudem erleichtert sie die internationale Anerkennung und Professionalisierung des Berufs. Das Logopädiestudium an der FHM kombiniert eine praxisnahe Ausbildung mit wissenschaftlicher Kompetenz und modernen Lehrmethoden, um Absolvent*innen optimal auf die Herausforderungen der logopädischen Praxis vorzubereiten. Das duale und berufsbegleitende Studienmodell ermöglicht eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis, während interaktive Lernformate und innovative Lehrmethoden den Wissenstransfer fördern.