FHM Bielefeld unterstützt gehörlose Studierende mit künstlicher Intelligenz
Das Projekt ISENSE fördert die Inklusion von hörgeschädigten Studienbewerbern an der FHM Bielefeld und setzt auf modernste Technologien, wie Hologramme oder Künstliche Intelligenz. Hierzu arbeiten 8 europäische Bildungseinrichtungen und Unternehmen aus Polen, Italien, Spanien, Österreich und Deutschland mit der FHM zusammen. Das Projekt wird durch das ERASMUS+ -Programm finanziell unterstützt.
Die Idee, ein innovatives Projekt für die europäische Gehörlosen-Studierendengemeinschaft ins Leben zu rufen und ein internationales Konsortium zu bilden, um diese Idee in die Realität umzusetzen, begann 2022 Gestalt anzunehmen. Das Hauptziel besteht darin, den Bewerbungsprozess für Hörgeschädigte an Hochschulen besonders zu unterstützen und damit neue Perspektiven zu bieten. Dies geschieht, indem Technologien genutzt werden, die die Kommunikation mit Studierenden mit Hörbeeinträchtigungen stark verbessern.
Laut der Weltgesundheitsorganisation wird die Inklusion von gehörlosen Studierenden im europäischen Hochschulsystem durch den Mangel an Infrastruktur und Werkzeugen erschwert, die es dieser Gemeinschaft ermöglichen, wesentliche Aspekte des Bildungsprozesses zu verstehen, wie die Anforderungen für den Zugang zu Universitäten und den Ablauf der Einschreibung.
Dass das Problem an einem so grundlegenden Punkt wie dem Einschreibungsprozess beginnt, war die Motivation für das Konsortium, eine innovative und technologische Lösung für dieses Problem zu entwickeln, die Ende des zweiten Halbjahres 2022 von der Europäischen Union unterstützt und finanziert wurde.
Ein besonders innovativer Aspekt des Projekts ist die Entwicklung eines Hologramms, das mit gehörlosen Studierenden kommunizieren kann. Dieses Hologramm wird wichtige Informationen zur Stadt, zur Bildungseinrichtung und zum Einschreibungsprozess bereitstellen. Es wird in den teilnehmenden Institutionen der verschiedenen Länder kostenlos zugänglich und einfach zu bedienen sein.
Eine der wichtigsten Motivationen und Ziele des Projekts ist es, Hologramme als eine langfristig tragfähige Lösung zu präsentieren, die in weiteren Institutionen in ganz Europa als nützliches Werkzeug zur Erleichterung des Einschreibungsprozesses für Studierende mit Hörbehinderungen eingesetzt werden kann.
Um die vom Hologramm bereitgestellten Informationen zu ergänzen, führte die FHM Gebärdensprachkurse mit Studierenden und Mitarbeitenden durch. Auf diese Weise wird eine inklusivere Atmosphäre geschaffen, und es wird sichergestellt, dass gehörlose Studierende die nötige Unterstützung erhalten, um erfolgreich eingeschrieben zu werden und ihre akademische Laufbahn erfolgreich zu gestalten.
Zudem ist es Ziel des Projektes, die Gebärdensprache automatisch mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz in die Sprache der Hörenden zu übersetzen, um so die Kommunikation weiter zu verbessern.
Durch die Entwicklung und Implementierung dieser Werkzeuge möchte das Konsortium nicht nur den Zugang zu höherer Bildung für gehörlose Studierende verbessern, sondern auch einen EU-Rahmen für inklusive Ökosysteme schaffen, die Teilnahme gehörloser Studierender an Erasmus+-Mobilitätsprogrammen erhöhen und die Kommunikationskompetenz des Hochschulpersonals und der Lehrkräfte im Umgang mit gehörlosen Studierenden verbessern.
Mit dem Abschluss des Projekts im Oktober 2025 werden die 3D-Hologramme in den beteiligten Bildungseinrichtungen verfügbar und vollständig funktionsfähig sein, sodass sie sowohl von Universitäten als auch von Studierenden mit Hörbeeinträchtigungen genutzt werden können.
Zudem wird das Projekt der akademischen Gemeinschaft und anderen Interessierten alle wissenschaftlichen Ergebnisse zur Verfügung stellen, um zukünftige Forschungen in diesem Bereich zu unterstützen. Diese Informationen werden kostenlos in einem Online-Repository veröffentlicht, das vom Konsortium zur Veröffentlichung relevanter Materialien erstellt wurde.
Auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen und des kontinuierlichen Austauschs von Perspektiven zwischen den Partnern ist die FHM gemeinsam mit dem Europäischen Konsortium offen für weitere wissenschaftliche Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Partnern, um Hochschulen noch integrativer zu gestalten.
Für weitere Informationen zu unserem Projekt besuchen Sie bitte unsere Webseite https://www.isenseproject.eu/ oder unseren Instagram-Account: @Isense.project.