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| Pressemitteilung

FHM.MEINUNG: Prof. Stefan Finger / Europas digitale Zukunft: Warum wir ein eigenes soziales Netzwerk brauchen

Rund um die Ereignisse der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident hat die zeitweise Abschaltung der sozialen Plattform TikTok für Aufsehen gesorgt. Schon vorher hatten andere Soziale Netzwerke, wie Facebook, Instagram und Twitter/X für Gesprächsstoff gesorgt. Welche Auswirkungen hat die aktuelle Debatte rund um diese Themen auf Europa? Prof. Stefan Finger beleuchtet dies in einem Kommentar. Prof. Stefan Finger ist Professor für Kommunikation und Experte für Politische Kommunikation an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM). Er unterrichtet unter anderem in den Studiengängen Foto & Film und Medienkommunikation & Journalismus.

Europas digitale Zukunft: Warum wir ein eigenes soziales Netzwerk brauchen: Während der Pandemie wurde uns drastisch vor Augen geführt, wie abhängig Europa von globalen Lieferketten ist – insbesondere bei Halbleitern. Und die jüngsten Entwicklungen bei Plattformen wie Facebook oder X/Twitter (unter Elon Musk) zeigen, wie wichtig digitale Unabhängigkeit für unsere Demokratie ist. 

Doch warum gibt es kein europäisches soziales Netzwerk? Ein Netzwerk, das Medieninhalte teilt, europäischen Werten verpflichtet ist und Datenschutz auf höchstem Niveau garantiert? Ein Ort, der unabhängiger von der Willkür Einzelner agiert und auf Zusammenarbeit statt auf Konkurrenz setzt – etwa zwischen Verlagen, öffentlich-rechtlichen Sendern, privaten Sendern und Technologieunternehmen. 

Was auf dem Spiel steht: Plattformen wie Facebook prägen öffentliche Meinungsbildung und politische Diskurse – aber nach wessen Regeln? Studien des Europäischen Parlaments zeigen, wie soziale Medien Risiken für Demokratie und Grundrechte bergen. Die USA oder China dominieren den digitalen Raum, während Europa vor allem Zuschauer bleibt. 

Es geht um mehr als Technologie: Es geht um Souveränität. Die EU hat mit dem Chips Act einen wichtigen Schritt gemacht, um die Halbleiterproduktion zurückzuholen. Ein ähnlicher Ansatz ist nötig, um Europas digitale Zukunft unabhängiger und sicherer zu gestalten. Ein gemeinsames europäisches Portal – getragen von Vielfalt und Kooperation – könnte ein Schlüssel sein, um demokratische Werte in die digitale Welt zu übersetzen. 

Der Ruf nach digitaler Souveränität ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Es wird Zeit, dass Europa eigene Wege geht.“

Prof. Stefan Finger
Professor Kommunikation an der FHM, 
Experte für Politische Kommunikation

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