Projekt KREGI legt ersten Jahresbericht vor: Fortschritte bei nachhaltigen Gewerbegebieten
Das bundesweite Pilotprojekt KREGI – Klima- und Ressourceneffizienz in Gewerbe- und Industriegebieten, an dem die Fachhochschule des Mittelstands unter Leitung von Prof. Dr. Kornelia Drees mit ihrem Team als Verbundpartner beteiligt ist, hat seinen ersten Jahresbericht veröffentlicht. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen bleibt das Projekt auf Kurs, um Unternehmen und Kommunen dabei zu unterstützen, nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen für den Klima- und Ressourcenschutz zu finden.

Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Gewerbe- und Industriegebiete analysiert, um einen gewichteten Maßnahmenkatalog mit Punktesystem zu entwickeln. Ziel ist es, klima- und ressourceneffiziente Lösungen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Gewerbegebiets zu identifizieren – von der Planung über den Betrieb bis zur Umnutzung. Eine zentrale Erkenntnis ist die Bedeutung eines Gebietsmanagements als Moderator für eine erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen.
„Auch wenn der öffentliche Fokus derzeit auf anderen Themen liegt, ist es essenziell, den Klimaschutz weiter voranzutreiben“, betont Klaus Dosch, wissenschaftlicher Leiter von KREGI. Mit der geplanten Ausweitung des europäischen Emissionshandels auf Gebäude und Verkehr ab 2027 wird der wirtschaftliche Anreiz für ressourcenschonende Investitionen weiter steigen.
Ein zentraler Bestandteil der bisherigen Forschungsarbeit ist die Ermittlung einer bewerteten Maßnahmenmatrix, die als praxisnahes Navigationssystem für Kommunen und Investoren dient. Dabei gliedert sich die Matrix in vier Lebenszyklusphasen: Planungsphase, Bauphase, Betrieb und Nutzungsende bzw. -änderung. Ein interdisziplinäres Netzwerk aus Fachleuten und Entscheidungsträgern unterstützt die Identifikation und Umsetzung effektiver Maßnahmen.
Um die Wirksamkeit der entwickelten Maßnahmen zu validieren, werden Umweltindikatoren wie Treibhausgasemissionen, nicht erneuerbarer Primärenergiebedarf und der Rohstoffindex berücksichtigt. In einem nächsten Schritt wird die Systematik der Matrix in ein Punktesystem überführt, das Kommunen und Unternehmen als Bewertungsgrundlage für nachhaltige Entscheidungen dient.
Die Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern spielt eine entscheidende Rolle: Neben regelmäßigen Abstimmungen zwischen Projektpartnern fand ein Workshop mit über 50 Kommunen statt, um Herausforderungen, Hemmnisse und mögliche Lösungsansätze bei der Umsetzung zu diskutieren und in die weitere Entwicklung einfließen zu lassen. Weitere Veranstaltungen sind für 2025 geplant.
Das Projekt KREGI läuft noch bis Oktober 2027 und wird an bundesweiten Pilotstandorten erprobt. Ziel ist es, ein fundiertes Instrumentarium bereitzustellen, das ökologisch und ökonomisch sinnvolle Entscheidungen in Gewerbe- und Industriegebieten erleichtert.
Hier geht es zum Bericht.