American Football in Berlin finden wir jut! Statement von Prof. Dr. Marcus Bölz, Leiter des Instituts für Sportkommunikation an Fachhoch-schule des Mittelstands (FHM)
Seit ein paar Tagen steht fest, dass die NFL dieses Jahr in Berlin Halt macht. Und zwar im Herbst: Berlin wird am 9. November sein erstes NFL-Hauptrundenspiel erleben, wenn die Indianapolis Colts auf die Atlanta Falcons treffen – und die Augen der internationalen Sportwelt dann auf die Bundeshauptstadt gerichtet sein werden. Prof. Dr. Bölz von der FHM meint in seinem Kommentar: NFL in Berlin finden wir jut!

Prof. Dr. Marcus Bölz lehrt an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in den Medien- & Kommunikationsstudiengängen und ist Leiter des Instituts für Sportkommunikation (IfS).
Kommentar: American Football in Berlin finden wir jut!
Seit ein paar Tagen steht fest, dass die NFL dieses Jahr in Berlin Halt macht. Und zwar im Herbst: Berlin wird am 9. November sein erstes NFL-Hauptrundenspiel erleben, wenn die Indianapolis Colts auf die Atlanta Falcons treffen – und die Augen der internationalen Sportwelt dann auf die Bundeshauptstadt gerichtet sein werden. Insgesamt wird dies das fünfte Regular-Season-Spiel der NFL in Deutschland sein, nachdem bereits zwei Spiele in München und zwei in Frankfurt stattfanden. Und beide damals einen enormen Rummel um die Sportart in Deutschland entfacht haben. Tatsächlich muss man festhalten: Früher war American Football in Deutschland eine Randsportart. Jetzt erleben wir in den vergangenen Jahren einen Boom. Und die Partien in Hessen und Bayern haben dazu entscheidend beigetragen.
Sie haben noch keine Ahnung, was eigentlich ein Blind Site Hit, ein Crackback Block oder eine Interception ist? Macht nix! Professioneller Sportjournalismus auf allen Kanälen nimmt sich inzwischen des Themas verstärkt an, weil der Boom auch in den Redaktionen angekommen ist und breiter und vor allem kompetenter berichtet wird. Vor allem aber ist der Trend an den Schulen in Deutschland – und in der Hauptstadt – angekommen. Die Kinder sind heiß darauf und werfen sich nach der Schule im Park das Ei zu. Also: NFL in Deutschland, NFL in Berlin: Das finden wir jut!Sollte das umgekehrt ein Hinweis dafür sein, dass unser Sport-Premienprodukt – und das ist die Fußball-Bundesliga - sich auch mal mit Spielen im Ausland präsentieren sollte? Nicht unbedingt. Jede Sportart und jede Liga hat ihre eigene Kultur. Wie viele Menschen würde etwa eine Partie Eintracht Frankfurt gegen den FC Heidenheim in Las Vegas in ein Stadion locken? Es ist auf alle Fälle sinnvoll, dass auch der professionelle Fußball in Deutschland solche Trends beobachtet und gegebenenfalls auch lernt. Ein-faches kopieren der Vermarktungswege wird aber bestimmt nicht klappen. Übrigens: Internationale Spiele werden 2025 auch in London, Dublin, Madrid und São Paulo stattfinden. Während somit Präsident Trump sein Land für ausländische Gäste eher abschottet, öffnet sich der US-Sport: Eine Liga wird global.
Prof. Dr. Marcus Bölz Leiter des Instituts für Sportkommunikation (IfS) an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM)