Studierende wollen einen Raschplatz für ALLE
Grün, barrierefrei, multifunktional, partizipativ - Studierende der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) präsentieren Ihre Vorschläge zur Platzgestaltung vor Vertreterinnen der Stadt.

Drei Studiengruppen der Fachhochschule des Mittelstands haben sich in den vergangenen Monaten der Problematik der Neugestaltung des Raschplatzes angenommen. Interdisziplinär arbeiteten hier die Bereiche Soziale Arbeit, Journalismus und Architektur- & Immobilienmanagement zusammen an einer Lösung für „alle“. Diese wurde vergangenen Mittwoch der Sozialdezernentin, Frau Sylvia Bruns und Frau Zuhal Karakas, der Leiterin des Fachbereichs Öffentliche Ordnung, präsentiert.
Und wie sieht ein solche Lösung aus? Grün, Barrierefrei, multifunktional und vor allem partizipativ!
Eine der größten Herausforderungen, die mit der Umgestaltung des Raschplatzes einhergeht, stellt die Einbindung der Obdachlosen- und Drogenszene dar. Die Studierenden führten daher Interviews mit wohnungslosen Menschen am Raschplatz durch, um diesen Stimmen ein Gehör zu verschaffen. Viele fühlen sich verdrängt und nicht gehört: „Ich denke, dass die Umgestaltung des Raschplatz nur ein Vorwand ist, um uns loszuwerden.“, so ein Tonus aus einem Interview.
Die Eindrücke dieser Interviews und Ansätze der Sozialen Arbeit fanden dann ihren Platz in der Konzeptidee der jungen Studierenden Albina Cusaj, Philipp Dimitrakakis und Marie Robben: Ein ökologisches Multifunktionsmodell. „Wir wollen ein harmonisches Verhältnis zwischen funktionalem Nutzen, der Erfüllung von Nutzerbedürfnissen und ansprechendem Design finden“, so Dimitrakakis.
Das Ziel ist es die Aufenthaltsqualität und das Image des Platzes wieder zu verbessern und den Platz einladend zu gestalten. So soll das betonlastige Erscheinungsbild aufgebrochen werden durch ein umfangreiches Begrünungskonzept. Gemeinsam mit zahlreich geschaffenen Sitzgelegenheiten auf den Treppen und auf dem Platz will die Gruppe den Raschplatz zu einem Erholungs- und Kommunikationsraum transformieren. Für Kinder sollen Spieleelemente verbaut und für Senioren und Eingeschränkte Personen barrierefreie Zugänge ermöglicht werden.
Dabei sollen wohnungslose Menschen nicht zu kurz kommen. Die Studierenden planen unter anderem mit Waschsalons, Duschkabinen, einem Ausbau der kostenlosen Toiletten, Schließfächern und einem Digitalen Schwarzen Brett mit Hilfeangeboten.
Am Ende der Projektpräsentation herrschte positive Resonanz: „Sie haben uns Bilder geschenkt, mit denen wir weiterarbeiten können.“, so Karakas. An einer weiteren Zusammenarbeit sei die Stadt Hannover interessiert.